Energiewende wird zum Riesenflop !

Denergie2ie von Angela Merkel unter dem verheerenden Eindruck von Fukushima übereilt losgetretene sogenannte „Energiewende“ ist nicht nur von Anfang an unter Beschuss geraten, sondern die Kritik nimmt zu. Heute kann man mit Fug und Recht konstatieren:

Die Politik hat´s vergeigt!

Denn, wie unser ehemaliger Wirtschaftsminister Clement kürzlich richtig feststellte: die Energiewende ist „mangels politischer, rechtlicher und technischer Synchronisation in Kosten und Preisen völlig aus den Fugen geraten“ sowie: „Die politische Blauäugigkeit, die in dieses Desaster führte, ist atemberaubend.“ (Handelsblatt online 13.02.2014). Und zu Wirtschaftsminister Gabriels Reformplänen – die wir vom Institut für teils unzureichend, teils ziemlich falsch halten – bemerkt Clement richtig wenn auch zu gütig: „Auch wenn wir den Gabriel-Vorschlägen folgen, wird im Jahr 2025 noch immer mehr Wind- und Solarstrom subventioniert und produziert werden als jedenfalls mangels Speicherung im hiesigen Markt untergebracht werden kann.“

Denn wo stehen wir heute?

                  Von der Kernenergie verabschieden wir uns gerade, vielleicht zu Recht, aber jedenfalls schlecht organisiert und gegenüber dem Rest der Welt – und unseren Nachbarn – nur zu unserem Nachteil.

                  Dafür versauen wir die Umwelt weiter mit sogenannter „Brückentechnologie“, vor allem mit Braunkohle, dem schlechtesten Energieerzeuger überhaupt. Das Land Brandenburg hat gerade, gegen den wütenden und völlig berechtigten Protest der Bürger, der Umweltorganisationen und aller Vernünftigen, die Erweiterung von Welzow beschlossen; ein energiepolitisches Armutszeugnis ersten Ranges!

                  Die EEG-Neuplanung für die Bahn wird uns nur teuerere Tickets bescheren und den Busverkehr mehren und die Strassen noch mehr belasten;

                  Die Industrie-Ausnahmen beim EEG werden bleiben und den Wettbewerb weiter verzerren;

                  Windkraft ist ein so kontroverses Thema, dass mit verträglicher Entwicklung schon wegen der Verspargelung der Landschaft, den hohen Rückbaukosten, der Leitungsproblematik und vor allem, wie generell bei Primärenergie, der bislang fehlenden Speichertechnologie mit einer verträglichen Entwicklung zu vernünftigen Kosten nicht zu rechnen ist. Die Branche befindet sich zudem in einer ernsten Finanzierungskrise (s. dazu meinen Blogbeitrag „Windkraftbeteiligungen in der Krise“ in www.finanzanlagen-rettungsdienst.de):

                  Die Stromerzeugung aus Biomasse ist höchst umstritten, denn sie erzeugt den bekannten Konflikt zwischen Teller und Steckdose und führt zur Abholzung von Wäldern und zu schwer erträglichen Eingriffen in Flora und Fauna.

Vor allem aber: Solarstrom und Eigenerzeugung.

Die geplante Einbeziehung von Eigenstromanlagen in die EEG-Umlage ist keine gute Idee, weil damit der bisherige Eigenstrom ungebührlich verteuert wird. Vor allem aber: Die deutsche Solarindustrie wird bereits jetzt erfolgreich ausgebremst!

Denn:

Gebäudeintegrierte Photovoltaik-(PV)-Anlagen wurden nicht mehr privilegiert, danach wurden große PV-Anlagen aus der Vergütung herausgenommen, dann wurde die Vergütung in raschen Schritten gekürzt, der Eigenanteil wird, wie gesagt, verteuert.

Die Folgen:

Die Investitionen auf dem PV-Markt sind in 2014 so zurückgegangen, dass die von der Bundesregierung vorgeplanten Ausbauziele von 2,5 bis 3,5 Gigawatt nicht mehr erreicht werden. Und schlimmer noch: diese Entwicklung hat, zusammen mit einigen anderen Faktoren, zu einem massiven Firmensterben und damit zu beachtlichen Arbeitsplatzverlusten geführt. Die PV-Branche beschäftigte im Jahre 2012 noch 100.300 Beschäftigte, 2013 nur noch 56.000, weil der inländische Markt um 57% und die damit verbundenen Investitionen um 62% abgenommen haben. In der gesamten Branche der erneuerbaren Industrie ist dementsprechend ein Rückgang der Beschäftigten um ca. 7 % auf 371.400 zu verzeichnen (Windenergie 137.800, Biomasse 63.000, Wasserkraft 3.400 und der Geothermie 1.300).

Wurstelei, wohin man schaut.

Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht!

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps, Geschäftsführer