Jagdgegner nehmen zu – was tun?

jägerverbotDass die Jagd viele Gegner hat, glauben Sie, sei ein „alter Hut“. Dass die sich im Internet immer zahlreicher artikulieren, sei, so glauben Sie, eben so „eine Zeiterscheinung des Computerzeitalters“. Dass zunehmend Jagdgesetze novelliert werden, halten viele von Ihnen jedenfalls in Teilen für „modern und vielleicht garnicht so schlecht“. Und dass sich Jäger zunehmend dagegen wehren, ist für Sie vielleicht einfach nur eine „Besitzstandswahrung einiger Passionierter“.

Wenn Sie so oder so ähnlich denken, dann gehören Sie noch zu den zwar weitgehend Ahnungslosen, aber auch zu den „Netteren“.

Und damit möglicherweise zunehmend zu einer Minderheit!

Wir Jäger, vor allem wir Revierinhaber, bekommen nämlich langsam den Eindruck, dass sich, lange nach den (einigermaßen dümmlichen und, wie man heute weiß, sektengesteuerten) wöchentlichen Anti-Jagd-Demos in Berlin, eine etwas subtilere aber dafür wirkungsvollere „unheilige Allianz der Jagdgegner“ bildet und immer mehr unternimmt, um unserer Jagd den Garaus zu machen.Jagdterror

Das beginnt bei den Naturschutz- und Tierschutzorganisationen, allen voran NABU, BUND, die unsägliche PETA und andere mehr, jetzt Lupus usw.. Die haben frühzeitig entdeckt, dass man mit einem publikumswirksamen Engagement für Tiere viele Menschen begeistern kann; die allerdings darf man weder über die wahren Absichten noch über die finanziellen Interessen der angeblich gemeinnützigen und selbstlosen Unternehmen informieren, denn die verdienen mit ihren Aktivitäten sehr viel Geld! Man muss tricksen und täuschen und indoktrinieren – s. unseren Blogbeitrag vom 24.03.2015 genau dazu oder die Beiträge vom 02.01.2015 (Schädlingsbekämpfung statt Jagd), vom 14.06.2015 (Wolfstourismus – dümmer gehts nimmer) oder vom 12.07. (der Wolf ist wieder da) und vom 24.07.2015: Wölfe – die große Volksverdummung.

Zerstörter HochsitzEine hervorragende Hilfe bekommt diese miese Masche der „Naturschützer“ ausgerechnet vom Bundesamt für Naturschutz, wie Sie in unserem Blogbeitrag vom 24.07.2015 über die Rückkehr der Wölfe lesen können. „Zur Initiierung eines Diskurses“ im Sinne der – oft getürkten – Informationen und Absichten der Naturschützer „sind Sachinformationen nicht zielführend“ – ehrlicher als das BfN verkaspern den tumben Bürger nicht einmal die Naturschutzverbände!

Da verwundert es dann nicht, dass die – oftmals grünen, immer aber indoktrinierten – politischen Mandatsträger landauf landab beginnen, oft gegen den erbitterten Widerstand der Jäger, die Landesjagdgesetze so umzustricken, dass die Jagd zumindest erschwert wird; entgegen den wohlfeilen widerstreitenden Lippenbekenntnissen der Herren Remmel u. a. ist aber damit, unter dem starken Lobby-Einfluss von NABU und Co., die weitgehende Abschaffung der Jagd das eigentliche Ziel.gegen remmel Das sehen wir dann in Baden-Württemberg, im Saarland. In Mecklenburg-Vorpommern kündigt es sich an, und „die Karawane zieht weiter“. Einiges dazu lesen Sie in unseren Blogbeiträgen vom 12.03.2015 (Mindesabschusspläne – Ende der Jagd), 02.01.2015 (Schädlingsbekämpfung statt Jagd) und vom 18.09.2014 zum neuen JG in NRW. Dümmliche Biberverordnungen (Blogbeitrag vom 15.05.15 mit Hinweis auf unsere Beiträge vom 13.10.2010 und 21.02.2011) haben da schon eher Unterhaltungswert.

Wiederum hervorragende Hilfe bekommen Naturschützer und Politiker dann durch Verantwortliche der Forstpartie, die immer ungenierter „Wald vor Wild“ mit dem Ziel „Wald ohne Wild“ propagiert; da wird die übermäßige Reduzierung von Rotwild ebenso generalstabsmäßig vorbereitet wie die völlige Rechtlosigkeit von Rehwild – alles natürlich in grober Verletzung von Bundesrecht. Die Unteren Jagdbehörden sind gehorsam untätig. Wir belegen das unter anderem in unseren schon erwähnten Blogbeiträgen vom 02.01.2015, vom 12.03.2015 und vom 17.11.2014 zum Rehwild ohne Abschussplan!

Sehr hilfreich gegen Jäger erweist sich für Politik und zuständige Behörden das Waffenrecht: weil man der illegalen Waffen natürlich nicht Herr wird, werden die legalen Waffenbesitzer in rechtlich höchst bedenklicher Weise überprüft und geschurigelt. Die Gerichte machen das munter mit – lesen Sie mal unseren Blogbeitrag vom 16.11.2012: „Legaler Waffenbesitz – Rechtstreue ist schön blöd, oder?“.Anti-Jagd-Fuchs

Da braucht man eigentlich Leute wie Hannes Jaenicke garnicht mehr, die sich mit törichten aber höchst populären Sprüchen in jeder Zeitung zu Wort melden, die „nicht schnell genug auf den Baum kommt“ – etwa zum Löwen Cecil (unser Beitrag vom 06.08.2015) oder zu den ominösen Tierrechten (Blogbeitrag vom 20.08.2014!).

Mit anderen Worten: „Viel Feind viel Ehr“ (ein ziemlich bescheuerter Spruch eines Landsknechtsführers um 1500!), der von dem alten Jägerspruch, wonach viele Hunde des Hasen Tod sind, eindrucksvoll widerlegt wird.

Da fragen wir uns jetzt, einigermaßen ratlos:

was tun?

Das fragen wir allerdings schon lange nicht mehr den DJV, denn „der tut nix, der will nur spielen“. Die Landesjagverbände tun erstmal auch nix, bis es eng wird – dann wehren sich einige mit Macht, wie in NRW, aber mit wenig Erfolg. Blogs wie unserer hier sind unterhaltsam und ohne jede Wirkung!

Der Ideenwettbewerb der Jäger, Jagdpächter und Eigenjagdbesitzer ist hiermit eröffnet!

Ihr Dr. Wolfgang LippsLustiges Jagdrecht

 

 

 

 

 

 

Hannes Jaenicke und der Löwe Cecil

Cecil und PalmerAm 20. August 2014 haben wir in unserem Blogbeitrag „Tierrechte – Totschlagargument gegen die Jagd?“ schon einmal Gelegenheit gehabt, uns mit den Argumenten des Schauspielers und bekennenden Tierschützers Hannes Jaenicke gegen die Jagd zu befassen. Er diskutierte mit dem bekannten Autor und Jäger Eckard Fuhr und wir stellten fest, die Diskussion sei: „davon bestimmt, dass Hannes Jaenicke gegen die Jagd polemisierte und dabei … Jagd und Wilderei munter (und erkennbar in populistischer Absicht) durcheinanderwarf, um mit hohen Zahlen von Wilderern getöteter Tier zu belegen, dass die Jagd (trotz demgegenüber verschwindend geringen Zahlen) zur Ausrottung von Tierarten führe“.

Damit und mit anderem mehr hatte er sich erst einmal als ernsthafter Gesprächspartner disqualifiziert; die Mehrheit der Zuschauer dieser Fernsehdiskussion hatte er jedoch bedauerlicher Weise auf seiner Seite.

Nun kann sich natürlich in unserem freiheitlich demokratisch verfassten Gemeinwesen jeder zum Horst machen, der das möchte – das Grundgesetz nennt das Meinungsfreiheit. Und Hannes möchte eben.

Da bot ihm der arme Löwe Cecil gleich mal wieder eine gute Gelegenheit, bar jeder Faktenkenntnis auf der Welle des ebenso kenntnislosen shitstorms im Internet publizistisch mitzusurfen und sich wiederholt zum Wohlgefallen seiner Fans als Tierschützer zu outen. Bevor die Fakten dieser Jagd überhaupt bekannt sind, verkündete er in der Morgenpost, zitiert von zahlreichen anderen Zeitungen, und schön vor allerlei Werbung ins Bild gesetzt:

Jaenicke„Diese Jagd gehört grundsätzlich komplett verboten in Afrika“, sagte der engagierte Tierschützer der „Berliner Zeitung“. Aber es sei Praxis, dass reiche Leute sehr viel Geld dafür auf den Tisch legen. Regierungen würden geschmiert…“. Der US-amerikanische Jäger, der Cecil im Hwange-Nationalpark in Simbabwe erschoss, gehöre ins Gefängnis, sagte Jaenicke. Jeder Großwildjäger, darunter Spaniens Ex-König Juan Carlos, habe solch einen Shitstorm verdient.

Was aber sagen die bisher bekannten Fakten?

  1. Der allseits bekannte und beliebte (und besenderte!) Löwe Cecil wurde ausserhalb des Hwange-Nationalparks in Simbabwe erlegt, angeblich mit Pfeil und Bogen vom Zahnarzt aus den USA beschossen und nach längerer Nachsuche erlegt.
  2. Es wird, noch nicht belegt, vermutet, der Löwe sei mit einem Köder aus dem Nationalpark herausgelockt worden, um ihn zu erlegen.
  3. Gegen den Berufsjäger, der den Erleger führte, wird deshalb ermittelt. Das Gleiche geschieht offensichtlich in den USA gegen den Erleger, und auch Simbabwe ermittelt gegen den. Das alles ist auch völlig richtig!
  4. Der Erleger hat sich im Internet gemeldet und behauptet, ihm sei versichert worden, die Erlegung sei legal und von seiner ordentlichen Jagderlaubnis gedeckt. Das ist bislang nicht widerlegt – deshalb wird ja ermittelt. Er hat sich zudem für diese Erlegung entschuldigt, was ihm schwere Anfeindungen aber bislang nicht erspart hat.
  5. Beide, Erleger und Jagdführer, erklärten, sie hätten das Senderhalsband wegen der dichten Mähne nicht gesehen. Tatsache ist, dass man es auf nahezu allen Bildern, die von diesem Löwen im Netz kursieren, nicht sehen kann.

Was bedeutet das für jeden vernünftigen Menschen?

Die Justiz beider Länder ist zunächst einmal am Zuge. Wenn der Löwe selbst den Nationalpark verlassen hatte und deshalb auf einer angrenzenden Farm (gegen deren Besitzer auch ermittelt wird) bejagt wurde, könnte das vollends legal gewesen sein. Wenn der Löwe aus dem Park gelockt wurde, ist das wahrscheinlich ein Vergehen, dessen Kenntnis man dann jedenfalls dem Erleger nachweisen muss. Dann gehört er bestraft. Das gilt auch, wenn man den Sender sehen musste.

Solange man das alles nicht weiß, ist es unglaublich, die Praxis des Erlegers zu belagern, den zu bedrohen, ihn mit einem shitstorm zu überziehen und auch noch weltweit zum „Mörder“ zu stempeln und menschlich und wirtschaftlich zu vernichten.

Einzig die spanische Zeitung „El Pais“ argumentiert vernünftig: „Die Tötung des Löwen Cecil, eines geschützten Tieres, brachte die Forderung nach einem Eingreifen der Justiz auf. In den sozialen Netzen weitete die Empörung sich zu einer virtuellen Explosion von Rachegelüsten aus. Der Tierschutz ist ohne Frage ein berechtigtes Anliegen. Der Tod von Cecil kann dazu beitragen, die Gesetzgebung in den betroffenen Ländern zu revidieren.  Die Flut der Beschimpfungen, die sich im Internet gegen den amerikanischen Zahnarzt Walter Palmer richten, hat jedoch etwas von Lynchjustiz. Die neuen Technologien sind gefährlich, wenn sie solche Trends ermöglichen. Auch im Fall von schweren Vergehen sind solche Reaktionen niemals der richtige Weg.“

Richtig ist sicherlich – wenn es stimmt – dass die Regierung Simbabwes sofort um den Nationalpark herum eine jagdfreie Zone eingerichtet hat, um das Herausködern von Wildtieren, das offensichtlich vorkommt, zu verhindern. Richtig wäre es unseres Erachtens auch, die Bogenjagd auf so schweres Wild zu verbieten. Auch kann man durchaus die Ausfuhr von Trophäen erschweren und anderes mehr.

Tierschutz ist gut und richtig und lobenswert.

Was Hannes aber nicht kapiert, oder nicht kapieren will (weil es unpopulär wäre), ist unter anderem dies: die hoch bezahlte Trophäenjagd, vernünftig und hegerisch gut geregelt, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der betreffenden Länder und kann durchaus der Wildhege dienen; deshalb ist das Geschimpfe auf die „reichen Trophäenjäger“ jedenfalls töricht. Und besonders blöd ist es, eine Gefängnisstrafe für jemanden zu fordern, der bis dahin nicht die geringste Chance hatte, in einem Rechtsverfahren gehört zu werden.

Aber das scheint Hannes Jaenicke nicht anzufechten. Er fühlt mit der Masse der Vollpfosten, die sich weltweit im Internet outen, meist unter dämlichen Pseudonymen.

Si tacuisses … , Hannes.

Dr. Wolfgang LippsCecil Karikatur

Meldung vom Oktober – Hannes Jaenicke zum Nachlesen und – vielleicht – mal Nachdenken:

Minnesota dentist who killed Cecil the Lion broke no rules, Zimbabwe says

The Minnesota dentist who killed Cecil the Lion with a bow and arrow while hunting near an animal preserve broke no laws and will not face any charges in Zimbabwe,…

FOXNEWS.COM

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps