Eine neue Geldquelle für NABU und Co.?

Die großen Naturschutzorganisationen geben viel Geld aus, nehmen dafür aber auch viel Geld ein. So hat NABU im Jahre 2017 – neuere Zahlen findet man noch nicht – 44,5 Millionen € eingenommen, aber rund 46,2 Millionen € ausgegeben. Der Fehlbetrag wurde aus angesammeltem Vermögen gedeckt. Richtig transparent sind die Zahlen im Internet nicht.

Wolfspatenschaften

Eine interessante Geldquelle des NABU sind u. a. die sogenannten Patenschaften, und dabei insbesondere die Wolfspatenschaften. Bekanntlich ist für die Einwanderung des Wolfes in Deutschland ja eine Willkommenskultur gestartet worden, nach der sich jeder Kriegsflüchtling alle Finger geleckt hätte. Als noch wenige Wölfe in Deutschland waren, und bevor die ersten Welpen das Licht bei uns erblickt haben, gab es bereits dreimal so viel aktive Wolfsfreunde wie Wölfe. Dass die allerlei Unsinn veranstalteten, wie Wolfswanderungen und Ähnliches, finden die Naturschutzverbände nicht nur gut, sondern unterstützen das aktiv.

Warum sind sie hier so eifrig?

Weil der Wolf inzwischen zu einer wunderbaren Einnahmequelle geworden ist. Insbesondere die kostenpflichtigen Wolfspatenschaften sind eine gute Methode, ohne jede Gegenleistung bei weitgehend von fachlichem Wissen unbeleckten netten Menschen monatliche Einnahmen zu erzielen. Mit mindestens 8 €, aber auch 15 €, 30 € oder mehr im Monat kann man beim NABU Wolfspate werden.

Was bringt das denen?

Dem Wolfspaten bringt das, mit Verlaub, garnix! Die rund 300 Wolfspaten, die es gegenwärtig mindestens geben soll, dürfen nämlich alles Mögliche tun, aber kriegen nichts dafür. So dürfen sie zum Beispiel

  • Sachlich über den Wolf informieren, natürlich aber  auf Basis des NABU-Positionspapiers
  • Mit Unterstützung von NABU-Experten Vorträge halten oder zusammen mit NABU- oder NAJU-Gruppen Aktionstage veranstalten
  • Sich an Aktionen im Internet beteiligen (zum Beispiel „Willkommen Wolf“ bei Facebook)
  • Weitere Unterstützer für den Wolf finden
  • Wolfshinweise (Fährten, Kot, Risse) verlässlich an die in der Region arbeitenden Experten zeitnah weiterleiten

Schön, nicht? Und so befriedigend.

Dabei dürfte Punkt 4, die Suche neuer Unterstützer – die hoffentlich dann auch wieder was bezahlen – dem NABU am liebsten sein. Aus den Zahlen, die NABU veröffentlicht, kann man nicht entnehmen, wie viel Geld diese Patenschaften bringen, und man kann vor allem nicht sehen, wofür dieses Geld eigentlich verwendet wird.

Die Geister die man rief…

Die Euphorie um den Wolf geht ja langsam aber sicher zurück, weil der Wolf sich zum einen schneller als erwartet in Deutschland ausbreitet und zum anderen, was er zu erwarten war, erhebliche Probleme schafft. So schön und erfreulich dieses Tier an sich ist – in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft ohne deutschlandweites erstklassiges Monitoring und insbesondere ohne vernünftiges Wolfsmanagement ist der Wolf einfach fehl am Platze!

Deshalb rudern Politik und Naturschutzverbände schon deutlich zurück. Das könnte sich natürlich auch auf die Einnahmen von NABU und Co. auswirken.

Jetzt aber: der Goldschakal.

Da trifft es sicher gut, dass sich gerade ein naher Verwandter des Wolfs anschickt, Deutschland ebenfalls flächendeckend zu besiedeln: der Goldschakal.

Neben dem Wolf ist der Goldschakal der einzige Vertreter der Gattung Canis, der auf dem europäischen Kontinent lebt, z. B. auf dem Balkan, im Norden Griechenlands, in Albanien, Rumänien, Bulgarien sowie in Serbien, Slowenien, Bosnien, Herzegowina und Kroatien.

Und nun kommt der auch nach Deutschland. 2012 tappte ein Goldschakal im Bayerischen Wald in eine Fotofalle. 2017 wurde auf der A9 nahe Freising in Oberbayern ein Goldschakal überfahren. Und nach aktuellen Hochrechnungen der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) leben mittlerweile bis zu 117.000 Goldschakale in Europa. Zum Vergleich: Der Bestand der Wölfe wird auf 17.000 Tiere geschätzt.

Das wär doch mal was – Schakalpatenschaften! Von Euro 8 monatlich an aufwärts.

Das könnte man auch schön bewerben. Der Goldschakal ist nämlich trotz seiner engen Verwandtschaft viel netter als der Wolf. Er greift fast niemals Haustiere an und nimmt dem Jäger in aller Regel auch keine Rehe weg. So ein lieber Beutegreifer müsste doch das Herz des NABU Freundes richtig erwärmen und seine Brieftasche öffnen.

Warum also hören wir vom NABU noch nichts?

Das könnte an einem sehr dummen Umstand liegen: der größte Feind des Goldschakals ist nämlich der Wolf. Wo Wölfe heimisch sind, verkrümelt sich der Goldschakal sofort. Deshalb wär‘s ja ganz besonders blöd, wenn vielleicht auch noch ein Wolfspate eine Schakalpatenschaft erwerben und mit seinem einen Patenkind das andere Patenkind vertreiben oder fressen lassen würde.

Daran wirds dann wohl liegen, dass der NABU hier eine eigentlich sehr schöne Geldquelle offensichtlich noch links liegen lässt. Denn dem NABU geht es natürlich – wir wollen ihm nichts Böses nachsagen – in erster Linie um die lieben Tierchen, aber dann natürlich in noch ersterer Linie um seine Einnahmen.

Pecunia non olet.

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps

 

 

 

 

 

 

LJV Brandenburg – Klartext gegen „Wald vor Wild“

Graue Jäger, grüne Jäger

Die Jagd- und Forstpolitik in Brandenburg gleich nach der Wende war vorbildlich – wir bekamen eines der besten Landesjagdgesetze, und zwischen Förstern und Jägern bestand ein fachlich gutes Vertrauensverhältnis.

Aus einer Reihe von Gründen, an denen die Forstpartie keineswegs unschuldig ist, hat sich das allmählich geändert – weniger auf der persönlichen jagdlichen Ebene, aber deutlich im politischen Bereich.

Unsere Vertretung, der LJV, hat das lange, zu lange, hingenommen. Mehr noch: in Konfliktsituationen, wie z. B. dem Rotwildmassaker 2003 im Choriner Forst, hat sich der LJV hurtig „vom Acker gemacht“. Auch das hat leider die Entwicklung, wie wir sie heute sehen, befördert, anstatt sie positiv zu beeinflussen.

Wald VOR Wild!

Nach der Wende hieß das Motto des „Brandenburger Weges“: Wald UND Wild. Sehr bald verwies die Forstpartie auf das Jagdgesetz und die „vorrangigen Interessen der Land- und Forstwirtschaft“ (BJagdG § 21 Abs. 1, aber ergänzend LJagdG Bbg § 1 Abs. 2 Ziff. 4, 5 und 7). Damit sollte ein Primat der Forstwirtschaft belegt werden, den es so allerdings nicht gibt!

Der offene Brief

Das alte Motto ist heute in sein Gegenteil verkehrt, und die Forstverwaltung hat das letzhin noch zementiert. Aber glücklicher Weise haben wir heute einen Vorstand des LJV, der sich eben nicht mehr „vom Acker macht“, sondern der endlich aufgewacht ist und Stellung bezieht.

Der Präsident des LJV, Dr. Wellershoff, hat am 05.03.2019 auf der website des LJV einen offenen Brief eingestellt, der u. a. Folgendes sagt:

„…seit wenigen Monaten ist die Oberste Jagdbehörde der Obersten Forstbehörde im Referat 34 zugeordnet.

Der jagdliche Schwerpunkt im Land liegt nunmehr ausschließlich auf der Reduzierung von Schalenwild, Wald vor Wild soll im ganzen Land konsequent umgesetzt werden. Unserem Rot-, Dam-, Reh- und Muffelwild stehen schwere Zeiten bevor. Hegegemeinschaften sollen zu Abschussgemeinschaften verkümmern oder werden durch Gruppenabschüsse mit Mindestabschuss in möglichst allen Altersklassen ersetzt.

Es geht in Brandenburg um unser Wild und um unseren Wald. Der Landeswald ist die Heimat unserer Wildtiere und nicht nur Wirtschaftsunternehmen.
Wir Brandenburger Jäger im Landesjagdverband fühlen uns für das Brandenburger Wild verantwortlich. Wir sind Naturschützer, die sich unserer Kulturlandschaft und unseren Wildtieren verpflichtet haben! Wir fordern deshalb von unserer Landesregierung und von unserem Ministerpräsidenten bei Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen:

– Stärkung aller ehrenamtlichen Strukturen der Brandenburger Jagd.

…Die Verteilung der Jagdabgabe muss im Einvernehmen mit der gesetzlichen Vertretung der Brandenburger Jäger erfolgen.

Der Wolf muss in das Landesjagdgesetz überführt werden.  Aktives Wolfsmanagement muss jetzt umgesetzt werden.

Die gesetzliche Vertretung der Jäger in Brandenburg ist der Landesjagdverband Brandenburg e.V.!

Es ist Zeit zu handeln! …“

Dieser Brief war mehr als notwendig und verdient die laute und aktive Unterstützung aller Brandeburger Jäger!

Wir, das Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz, haben allerdings wenig Hoffnung, dass dieser Brief tatsächlich etwas ändert. Für die deutsche Verwaltung gilt immer die Erkenntnis: der Hund bellt, aber die Karawane zieht weiter!

Ihr besorgter

Dr. Wolfgang Lipps