Ein Serval?

Was´n das?

Na, ein Serval eben. Sollte jeder Jäger kennen. Sieht etwa so aus wie Schmidt´s Katze, nur ganz anders. Leptailurus Serval ist eine mittelgrosse Katze Afrikas, meist auf gelbem Grund schwarz gefleckt. 70 bis 100 cm lang und mit einem Stockmass von 54 – 62 cm, dazu auffallend kleinem Kopf.

Sowas soll, bislang unbestätigten aber zahlreichen Meldungen zufolge, seit einigen Tagen in Berlin rumlaufen und wurde nicht nur von Bürgern, sondern sogar von Stadtjägern gesehen und einmal, allerdings ziemlich undeutlich, fotografiert (s. unten).

Derk Ehlert (und ihn zitierend der Stadtjäger Dieter Knust) berichtet wörtlich:  Bei mir gingen diesbezüglich bereits vor zwei Wochen  merkwürdige Anrufe von Bürgern ein, denen ich zunächst keine weitere Beachtung schenkte. Am 18.01. wurde zunächst ein größeres Raubtier, das den Beschreibungen nach auf einen Serval passt, bei der erfolgreichen Jagd nach einer Katze beobachtet. Am 24.01. wurde ich von einem  Jäger, der im Bereich der Landesgrenze nach Hennigsdorf ein merkwürdiges Tier sichtete, angerufen. Am 29.01. rief schließlich eine Bürgerin bei  mir an und teilte mir eine ähnliche Beobachtung im Bereich von Frohnau mit. Heute (14. oder 15. 2.2011) nun erschien das Tier im Märkischen Viertel und wurde dort von mehreren Personen nacheinander gesehen. Die Polizei konnte die Beobachtung bestätigen, es liegen inzwischen unscharfe Fotos vor, die den Verdacht bestätigen und vom IZW ebenfalls als einen Serval bestimmt wurden (s. unten).

Aufgrund von Beobachtungen mehrerer Jagdszenen des Tieres ist davon auszugehen, dass er sich bislang mit ausreichend Nahrung selbst versorgen kann. Dem Menschen wird das Tier scheinbar nicht gefährlich. Die Wetterlage scheint dem Tier bislang nur wenig bzw. gar nichts auszumachen, zumindest  kommt er im Moment mit den Temperaturen gut zurecht. Die Fluchtdistanz entspricht einem vorsichtigen und dem Menschen vertrautem Mindestabstand,  das Tier flüchte etwa bei ca. 40 Metern.  Es sollte schnellstmöglich geprüft werden, inwieweit ggf. in Berlin und Brandenburg ein Serval aus einem Bestand fehlt oder ggf. bei den Haltern solcher Tiere diesbezüglich nachgefragt werden. 

 Ich bin mit dem Lagedienst der Polizei soweit verblieben, dass ich von ihnen angerufen werde, wenn das Tier wieder gesichtet wird bzw. sich  eine Möglichkeit des Fangs ergibt. Ab spätestens morgen werde ich mehrere Experten insoweit bereitstellen können, als dass sie  das Tier mit  den möglichen Fangmethoden  versuchen, zu fangen. Ich möchte zunächst versuchen, ein Erlegen des Tieres unter allen Umständen zu verhindern.

Derk Ehlert.

JUN.i wünscht Herrn Ehlert und Herrn Knust ein tolles und tierschutzgerechtes Weidmannsheil; ist doch wunderbar, was man in einer Grosstadt alles erleben kann.

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps

DAS ISSER !

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